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Anbieter rüsten derzeit die Mobilfunkstationen der Stadt um – bis Ende 2022 müssen sie mindestens 98 Prozent der Haushalte erreichen

Die Talachse kann schon 5G empfangen

Von Katharina Rüth

Derzeit werden viele Mobifunkstationen auf 5G hochgerüstet. Foto: Vodafone

Abdeckung

Die Abdeckung des Wuppertaler Stadtgebiets durch die Netze 2G, 4G/LTE und 5G der drei Anbieter zeigen die folgenden Internetseiten: telekom.de/start/ netzausbau vodafone.de/hilfe/ netzabdeckung.html o2online.de/netz/

Mit dem schnelleren Mobilfunkstandard 5G lässt sich schneller surfen und streamen, Maschinen und Autos können besser miteinander kommunizieren. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte erreicht werden. Dafür rüsten die Mobilfunkanbieter derzeit die Mobilfunkstandorte auch in Wuppertal auf. Noch gibt es Lücken, aber etwa in der Talachse ist nach den Karten der Anbieter der Empfang bereits fast vollständig möglich.
Erst kürzlich vermeldete der Mobilfunkanbieter Vodafone, in Wuppertal die nächste Ausbaustufe zu beginnen. Das Unternehmen betreibt bisher 88 Mobilfunkstationen in der Stadt, an Masten, Aussichts- oder Kirchtürmen sowie auf Dächern von Rathäusern, Bürogebäuden und Wohnhäusern. Das Unternehmen erreicht damit nach eigenen Angaben 99,9 Prozent der Bevölkerung mit dem bisherigen Standard 4G/LTE. Bis Mitte 2022 soll eine neue LTE-Station in Barmen Funklöcher beseitigen. Acht weitere Stationen werden mit zusätzlichen LTE-Antennen verstärkt, um Kapazitäten und Geschwindigkeiten zu steigern.28 der 88 Vodafone-Stationen bieten bereits 5G, „bis Mitte 2022 kommen zwölf dazu“, erklärt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf. Er schätzt, dass Vodafone derzeit etwa 40 Prozent der Bevölkerung mit 5G erreicht, mit den zusätzlichen zwölf Standorten etwa 50 Prozent. Die vollständige Abdeckung soll bis 2025 erreicht sein.
Datenvolumen in Wuppertal stieg um ein Viertel
Verpflichtet sind die Unternehmen, bis Ende 2022 jeweils 98 Prozent der Haushalte je Bundesland und alle Bundesautobahnen, wichtige Bundesstraßen und Schienenwege mit mindestens 100 Mbit/Sekunde zu versorgen. Das war jeweils Auflage bei der Versteigerung der 5G-Frequenzen.
Die Telekom betreibt in Wuppertal 119 Standorte, 76 davon mit 5G. Weitere 18 sollen auf 5G erweitert werden, 14 neue Standorte seien in Planung, erklärt Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney. 100 Prozent der Bevölkerung werde bereits mit 4G/LTE erreicht: „Die aktuell für Wuppertal bestehende Mobilfunkversorgung im Telekom-Netz kann man nur als sehr gut klassifizieren.“ Zur Abdeckung mit 5G kann er keine Zahlen nennen.Der Anbieter O2 hat mehr als 100 Standorte in Wuppertal, mit denen er nach Angaben von Sprecher Florian Streicher 100 Prozent der Bevölkerung mit 4G erreicht. 30 Standorte sind mit neuester Technik ausgerüstet und funken auch 5G. „Dadurch versorgen wir schon heute rund 70 Prozent der Einwohner in Wuppertal mit leistungsfähigem 5G“, so Streicher. Der Ausbau soll in den kommenden Monaten weitergehen.„Hintergrund des Ausbaus ist die starke Nachfrage“, erläutert Volker Petendorf von Vodafone. Immer mehr Menschen nutzten die Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Youtube sowie Nachrichtenportale übers Handy. „In Wuppertal ist das Datenvolumen 2021 im Vergleich zu 2020 um 26 Prozent gestiegen“, macht er deutlich. Absolute Zahlen nenne das Unternehmen nicht. Petendorf sagt, Medienereignisse ließen sich am Datenaufkommen ablesen, wenn etwa wichtige Fußballspiele nicht im Fernsehen übertragen, sondern gestreamt werden, „dann geht das Datenvolumen hoch“.Aber auch Unternehmen sind auf die besseren Datenverbindungen angewiesen, etwa das autonome Fahren braucht sie, auch das sogenannte „Internet der Dinge“. Ralph Oermann vom Stabsbereich Industrie, Innovation und Energie der Bergischen Industrie und Handelskammer (IHK) sagt: „Der Datenhunger von allen nimmt zu, die Datenmengen werden immer größer.“ Gebraucht werde die schnelle Übertragung etwa in der modernen Industrie, wenn Maschinen Daten austauschen. „Dafür ist es elementar, die entsprechende Infrastruktur zu haben.“ Das sollte etwa bei der Erschließung von Gewerbeflächen mitgedacht werden. „Es ist absehbar, dass das ein Standortfaktor wird.“ IHK und Wuppertaler Wirtschaftsförderung hätten dabei die gleichen Interessen.Kreishandwerksmeister Arnd Krüger sieht trotzdem noch „viel Luft nach oben“ – wobei er schon Schwächen beim Handynetz wahrnimmt. „In Südtirol haben Sie an jeder Milchkanne ausreichend Internet“, ist seine Erfahrung, er habe während eines Aufenthalts dort problemlos Bilder einer Baustelle austauschen können. Zu Hause dagegen ärgert er sich, wenn etwa im Burgholz oder Richtung Mettmann die Handy-Verbindung abbricht.Über schlechte Verbindungen klagen auch seit Jahren die Anwohner im Bereich Herbringhausen. Für das Internet haben sie sich ein eigenes Funksystem eingerichtet, warten darauf, dass eine Firma wie angekündigt Glasfaserkabel verlegt, berichtet Andreas Zawierucha (Grüne), stellvertretender Bezirksbürgermeister in Langerfeld-Beyenburg und Vorsitzender des Bürgervereins Wuppertal-Herbringhausen. Aber auch der Handy-Empfang lasse zu wünschen übrig: „Das war schon immer schwierig.“ Handy funktionierten nur in bestimmten Räumen.Verbesserung könnte ein neuer Mast bringen, den Telekom und das Tochterunternehmen Deutsche Funkturm im Bereich Herbringhausen planen. Zu diesem Mast gab es eine Anfrage von CDU und Grünen im Stadtentwicklungsausschuss. Ob er 40 Meter hoch sein müsse oder auch mehrere niedrigere Masten möglich seien, war eine Frage. Die Telekom ist aufgefordert, ihr Gesamtkonzept für den 5G-Ausbau im Ausschuss vorzustellen. Ob der neue Mast tatsächlich alle Siedlungsbereiche erreicht, „das wird die Praxis zeigen“, sagt Zawierucha abwartend.