Beitrag in der WZ vom 07.12.2020:

In Wuppertal  sollen bis Ende 2022 große Lücken im Glasfasernetz geschlossen werden. Bei  2900 Anschlüssen liegt die Downloadgeschwindigkeit unter 30 Mbit/sec. Schnelles Internet ist   nicht nur  für mehr als 2000 private Haushalte, sondern auch für 122 Gewerbebetriebe und 33 institutionelle Einrichtungen wie Feuerwehr, Schulen oder Kindergärten in Wuppertal aktuell noch außer Reichweite.

Mit der Greenfiber Netz& Management GmbH aus Hamburg hat die Stadt nun in einem sogenannten systematischen Auswahlverfahren ein Unternehmen gefunden, das  die Löcher im Netz stopfen soll. Rolf Volmerig, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung,  geht davon aus, dass mit den Arbeiten im ersten Quartal 2021 begonnen werden kann. „Es handelt sich um Gebiete wie das Beyenburger Land, wo sich der Ausbau des Glasfasernetzes wegen der relativ geringen Zahl der Nutzer für die großen Unternehmen nicht gelohnt hat“, erklärt Rolf Volmerig. Greenfiber wird den Ausbau auf eigene Kosten betreiben – mit Verlusten. Die entstehenden Verluste werden durch Bund und Land jeweils zu 50 Prozent mit 29 Millionen Euro refinanziert. „Der Stadt entstehen keine Kosten“, sagt Rolf Volmerig.

In einem ersten Auswahlverfahren wurden zunächst sieben Unternehmen ausgesucht, die Erfahrungen im Tiefbau und finanzielle Sicherheiten vorweisen konnten. In die engere Auswahl kamen  vier Anbieter, unter denen das Telekommunikations-Unternehmen Greenfiber ausgewählt wurde. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis und die zeitliche Planung haben uns überzeugt“, sagt Claas Claaßen,  Gigabitkoordinator bei der Wirtschaftsförderung.

Schnelles Internet gilt
als Standortvorteil 

Gerade in der Corona-Pandemie habe sich schnelles Internet als wichtiger Standortfaktor herausgestellt. Die Voraussetzung für Homeoffice oder Homescooling sei ein funktionsfähiges Netz, so Rolf Volmerig. Für die Wettbewerbsfähigkeit des  Industrie- und Dienstleistungsstandorts Wuppertal sei eine hochwertige Glasfaser-Infrastruktur von herausragender Bedeutung. Insgesamt müssen mehr als  260 Kilometer neuer Glasfaserkabel verlegt werden. Dabei besteht im Rahmen der Förderung die Möglichkeit – wenn von den Hausbesitzern gewünscht – den Glasfaseranschluss unmittelbar ins Haus zu verlegen. „Wann zuerst gebaut wird und wer erst am Ende der Bauzeit dran sein wird, steht noch nicht fest.  Mit der aufwändigen Detailplanung hat  Greenfiber erst beginnen können, nachdem das Ergebnis der Ausschreibung festgestanden hat“, sagt Rolf Volmerig. ab